Howto: FreeBSD + Debian = Freebian

21 Jan 2011

Einleitung

Nun, da sich der Installer des kommenden Debian Release Squeeze zu einem ersten Release-Kandidaten gemausert hat, und die neue Version Anfang Februar doch tatsächlich veröffentlicht werden soll, wird es Zeit für eine Debian-Installation mit FreeBSD-Kernel. Squeeze ist das erste Release, welches GNU/kFreeBSD als offizielle Architektur unterstützt und damit auch die einzige verfügbare GNU/kFreeBSD-Distribution. Doch was bringt der FreeBSD-Kernel für Vorteile? ZFS! Natives ZFS. Die folgende Installationsanweisung wird derzeit von mir als problemlos empfunden. Andere Wege habe ich auch getestet, endeten aber meist in fehlerhaften Installationen. Wenn die Zeit bzw. der Installer reif für andere Konfigurationen ist, werde ich an den entsprechenden Stellen nachbessern. Ob die Fehler bei Debian oder bei der von mir gewählten Kombination aus Debian GNU/kFreeBSD und VMware liegen muss ich erst noch genauer untersuchen. Dieser Artikel soll eine erste Annäherung an das Thema Debian mit FreeBSD sein. Auch für mich. Weitere Erfahrungsberichte, Artikel mit Verbesserungen, Tipps und Tricks usw. sollen folgen.

Voraussetzungen

Einen Rechner, der zum Spielen auch erst einmal virtuell sein kann. Ich empfehle hierfür VirtualBox oder VMware. Der (virtuelle) Test-Rechner sollte folgende Eckdaten erfüllen:
  • 64-Bit Prozessor
  • 2 GB RAM
  • 1 GB Festplattenplatz (ohne X11) aber besser >10 GB
  • einer schnellen Internetleitung zum Nachladen der Installationspakete
Außerdem benötigt ihr noch das Debian-netboot-Iso-Image (10 MB) mit dem aktuellen Installer.

Installation

Und los gehts. Die Iso-Datei in das virtuelle Laufwerk einlegen oder entsprechend brennen und in das CD-Laufwerk schieben und die Kiste booten. An dieser Stelle noch einmal der obligatorische Hinweis: Ihr tut das alles auf eigene Gefahr. Ich übernehme keine Haftung für irgendwelche Schäden oder Datenverluste. Und behaltet immer im Hinterkopf, dass es sich um eine instabile Version der Distribution handelt. Alles bedacht? Dann kann es ja losgehen... Beim Bootscreen einfach "Default install" wählen. Anschließend die Sprache, Region und Zeichensatz nach eigenem Belieben einstellen. Bevor es richtig los geht, wird dem Rechner noch ein schöner Name verpasst. Da wir nur die netinstall-CD haben müssen wir einen lokalen Mirror wählen, von dem wir die erforderlichen Pakete zur Installation nachladen können. Hat der Installer seine Pakete gefunden, werden die ersten Nutzer angelegt. Wird für root kein Passwort angegeben, so wird der erste Nutzer zum administrativen Nutzer und kann per sudo root-Rechte erlangen. Man erhält dann quasi das Ubuntu-typische Verhalten. Nun beginnt der spannende Teil: die Partitionierung und Formatierung der Platte mit ZFS. Der Einfachheit halber sollte man den Partitionsmanager nutzen, die gesamte Platte verwenden und nur eine ZFS-Partition erstellen. Alle anderen Kombinationen erzeugten bei meinen Testinstallationen Fehler oder unsinnige Konfigurationen. Standardmäßig wählt der Partitionsmanager UFS als Dateisystem. Dies muss man explizit in das gewünschte ZFS abändern und anschließend das erstellte Festplattenlayout nochmals bestätigen. Bevor die Installation abgeschlossen ist, kann man sich noch weitere Standardpakete hinzu installieren. Die unten gezeigte Konfiguration lief bei mir ohne Probleme. Die Grafische Oberfläche funktioniert wahrscheinlich auch. Unter VMware hatte ich allerdings Grafikfehler, was wahrscheinlich aus einer fehlerhaften Xorg-Konfiguration resultiert. Genaueres muss ich erst noch analysieren. Aber wer braucht schon X? ;) Nun noch den Bootloader GRUB in den master boot record schreiben lassen und neu starten. Es erscheint der gerade installierte GRUB und der einzige Eintrag wird automatisch gebootet. Anschließend hat man sein neues Debian GNU/kFreeBSD mit ZFS inside. Ich werde noch weiter an diesem Projekt arbeiten. So fehlt noch die Installation und Konfiguration der grafischen Oberfläche und die Erweiterung des einzelnen ZFS-Filesystems um weitere, welche dann z.B. für /home, /var, /usr /tmp etc. verwendet werden. Aber bis dahin sollte diese Anleitung reichen, ein bisschen mit dem neuen Hybridsystem am Betriebssystem-Himmel zu spielen.
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